Der Lebenslauf wird hinsichtlich der
einzelnen Stationen vom Mitarbeiter der Personalabteilung ausgiebig
analysiert. Neben der Tatsache, dass der Lebenslauf Rückschlüsse auf
die Zielstrebigkeit und konsequente Entwicklung in der Ausbildung und
in der beruflichen Laufbahn des Bewerbers zulässt, so zeigt er auch
sehr schnell Lücken bzw. Fehlzeiten auf.
Hatten Sie nach der Schule, nach der
Ausbildung oder vielleicht nach dem Studium nicht sofort einen "nahtlosen"
Übergang zum nächsten beruflichen Schritt?
Diese sog. Lücken im Lebenslauf können
dem Mitarbeiter der Personalabteilung in jedem Fall Anlass geben, diesen
im Vorstellungsgespräch nochmals "nachzugehen". Wenn Sie also solche
Lücken in Ihrem Lebenslauf feststellen, sollten Sie sich bereits im
Vorfeld mögliche Antworten überlegen.
Grundsätzlich gilt: Nie lügen, denn dies kann - falls die Lüge aufkommt - ein Kündigungsgrund sein und dadurch den Arbeitsvertrag nichtig werden lassen.
Besser ist es, dass Sie die gewollte
oder auch ungewollte "Auszeit" sinnvoll verpacken und das Positive
hervorheben.
Folgende Überlegungen können Ihnen bei dem
Weg aus der "Lücke" helfen:
Falls Sie arbeitslos geworden sind,
bietet es sich an, im Zeitraum der Arbeitssuche evtl. Fachwissen aufzufrischen
oder Ihre PC-Kenntnisse zu erweitern.
Fachliche Weiterbildungen in Zeiten
der Arbeitssuche werden von Mitarbeitern der Personalabteilung gerne
gesehen. Es ist nicht erforderlich, dafür einen Nachweis zu erbringen.
Dennoch gilt auch hier, Sie sollten wissen, wovon Sie sprechen.
Noch ein Hinweis: Sprechen
Sie nicht von Arbeitslosigkeit, sondern besser von Arbeitssuche oder
beruflicher Neuorientierung. Wenn Sie in dieser Zeit eine sinnvolle
Tätigkeit ausgeübt haben, wird Ihnen die Lücke sicherlich nicht negativ
ausgelegt.
Haben Sie in dieser
Zeit eine ehrenamtliche Tätigkeit wahrgenommen?
Bei ehrenamtlichen Tätigkeiten ist Vorsicht
geboten! Jugendarbeit, Sportgemeinschaft oder Kirchengemeinde sind gut,
Sozialarbeit bei Suchtstationen oder Straßenarbeit wird vom Personalleiter
nur dann positiv gewertet, wenn Sie sich bei einer entsprechenden Institution
bewerben.
Haben Sie den Zeitraum für die Familie
investiert, z. B. Pflege eines Familienangehörigen, Kindererziehung,
Mithilfe im Familienbetrieb?
Alle Punkte, die rund um die Familie
angesiedelt sind, sind berechtigte Argumente, eine Lücke im Lebenslauf
zu begründen. Vermeiden Sie Begriffe, die negative Emotionen beim Leser
wecken können, wie z.B. Tod, Krankheit u.v.m.
Wenn Sie im Vorstellungsgespräch nach
Einzelheiten gefragt werden, haben Sie immer noch die Möglichkeit,
diese Fehlzeit zu erklären.
Haben Sie diese Zeit im Ausland verbracht?
Wer träumte nicht nach der Ausbildung,
dem Studium von einer Auszeit im Ausland. Haben Sie Ihren Traum evtl.
mit einem Sprachkurs oder sogar einem Praktikum verbunden?
Im Hinblick auf das Vorstellungsgespräch
sollten Sie sich auf kritische Fragen zu vermeintlichen Lücken im Lebenslauf
vorbereiten.